Welcher Leidensdruck auf den Betroffenen lastet, wurde auf der vorigen Seite versucht zu beschreiben. Aber wie sieht es mit den Angehörigen aus?
Oftmals können Angehörige das „Messietum” nicht nachvollziehen und müssen dennoch mit den Auswirkungen leben. Sie empfinden häufig ebenfalls einen starken Leidensdruck.
Hoffnungs- und Ausweglosigkeit breiten sich aus, wenn auch nach den größten Bemühungen – sprich Aufräumaktionen, heftigsten Vorwürfen, tiefgreifenden Gesprächen etc. – der Messie wieder nicht in der Lage ist, an seiner Lebenssituation etwas zu ändern bzw. die einmal hergestellte Ordnung seiner Wohnung wieder nicht aufrecht halten kann.
Durch den von Angehörigen erlebten Leidensdruck, ihre Erwartungshaltung gegenüber dem Messie, ihren auf den Messie ausgeübten Druck, und das Leiden des Messies selbst, können in einer Familie Streit und Konflikte eskalieren. Für den ohnehin schon überforderten Messie eine ausweglose Situation – häufig so lange, bis Hilfe von außen geholt wird.